Es passiert schneller, als dir lieb ist: Du willst deine Lieblings-Miniatur ins Regal stellen – knack – abgebrochener Arm. Oder du merkst nach dem Klarlack: „Mist, der Hautton ist fleckig wie’n Dalmatiner.“ Vielleicht ist dir auch schon mal eine Base samt Geländestück in drei Teile zerbröselt, weil der Kleber den Geist aufgegeben hat. Jeder Miniaturenfan kennt solche Schockmomente.
Die gute Nachricht? Fast alles lässt sich reparieren.
Mit den richtigen Techniken, Werkzeugen und ein bisschen Geduld kannst du gebrochene Teile wieder stabil machen, Farbfehler unsichtbar retuschieren und Bases so aufhübschen, dass niemand merkt, was da mal los war.
In diesem Guide bekommst du:
Tipps zum richtigen Kleber für Resin, Plastik & Metall
clevere Tricks zum „Überschminken“ von Fehlern ohne komplett zu strippen
Methoden, wie du Bases wieder flott und spielfertig machst
eine Notfall-Checkliste für Sofortmaßnahmen
und sogar eine kleine Story von einem orkigen Totalschaden mit Happy End
Und keine Sorge: Ich zeig dir auch gleich ein paar Tools & Helferlein, die dir das Leben leichter machen wenn du dir was Gutes gönnen willst. Ob Sekundenkleber mit Mikronadel, Acrylstripper oder Basing-Bits – du bekommst nur das, was ich selbst auch benutze oder ruhigen Gewissens empfehlen kann.
Denn mal ehrlich: Miniaturen bemalen ist Kunst. Miniaturen reparieren ist Magie. Und du wirst heute zum Zauberer. 🪄
Wenn eine Miniatur bricht, ist nicht gleich alles verloren. Mit dem passenden Kleber und ein paar Techniken bringst du sie wieder in Form. Und ich hab auch ein paar Produkte für dich parat – echte Klassiker, die in keiner Miniaturenschublade fehlen sollten.
Plastik lässt sich oft einfach mit einem passenden Kunststoffkleber verleimen, Resin ist spröde und braucht starke Haftung, und Metall benötigt oft Pinning für dauerhafte Verbindungen. Vor allem Resin neigt bei Bruch zu feinen Rissen – da nutzt du am besten hochwertigen Sekundenkleber .
Bevor du klebst: Sorg dafür, dass Bruchfläche fettfrei ist – mit Isopropanol* wischen. Aber nicht den aus der Apotheke, da ist er viel zu teuer. Anschließend mit einem Skalpell leicht anritzen („cross-hatch“), um die Oberfläche aufzurauen. So bekommt der Kleber richtig „Grip“.
Für die schnelle Reparatur reichen Cyanoacrylat-Sekundenkleber* – stark, schnell & klar transparent.
Wenn’s stabiler sein soll, nimm eine Zwei-Komponenten-Epoxy-Klebermischung* zur dauerhaft belastbaren Verbindung
Geklebte Bruchstellen haben nur Klebekraft. Pinning (Metallstift durch beide Teile) macht die Verbindung mechanisch super stabil – perfekt für größere Teile oder bei Resin.
Du brauchst dünnen Draht oder Minen, eine Pinzette, Bohrer (0,5–1 mm) und das Klebematerial. Erst kleben, dann Draht durch und mit Kleber fixieren – hat mir bei zerbrochenen Flügeln tolle Dienste geleistet.
Setze die Bohrstelle am besten genau an der Bruchlinie – Vorbohren in jedem Teil, dann Draht einschieben und beidseits ca. 1 mm überstehen lassen. Vorher Kleber auftragen, Draht einsetzen – fertig. Nach Trocknung Draht bündig abschneiden und mit Green Stuff* glätten.
Thin CA fließt in feinste Risse, härtet schnell – ideal für haardünne Bruchstellen, aber Vorsicht auf der Haut.
Gel CA bleibt am Ort, tropft nicht – besser für waagerechte oder größere Bruchstellen, allerdings langsamer.
Wenn ein Farbton daneben ist, musst du nicht zwingend neu anfangen. Mit gezielten Korrekturen bringst du deine Miniatur wieder in Topform. Und falls es doch schlimmer ist – habe ich auch die richtigen Stripper parat.
Wenn die Farbe streifig geworden ist oder dünn sitzt, hilft ein leichter Feuchtauftrag: Farbe mit mehr Wasser mischen, dünn über die Fläche malen und danach saugende Stellen mit normaler Farbe nacharbeiten. So wirst du den Fleck nahezu unsichtbar los.
Manchmal läuft zu viel Klarlack auf die Mini – wirkt fleckig oder glänzt uneben. In diesem Fall kann ein feiner Schleifschwamm (1500er)* helfen – vorsichtig mattieren und anschließend dünn nachlackieren. So ist die Oberfläche wieder gleichmäßig.
Wenn ein Ton komplett daneben ist („Alienhaut“ statt menschlicher Teint), hilft ein gezielter Cover-Up: Trage eine passende Grundfarbe auf, dann lasierst du mit dem Originalton darüber. So bleibt die Struktur erhalten und der Fehler verschwindet ohne Totalstrip.
Manchmal reicht es, nur die Augen oder das Helmvisier neu zu machen. Dafür brauchst du keinen aggressiven Chemie-Cocktail – Isopropanol* (~90 %) bringt Farbe in Minuten runter, ohne Resin anzugreifen.
Wenn es dich komplett erwischt hat, greift lieber zu einem Mini-Stripper – wie diese Profi-Produkte, die speziell für Miniaturen entwickelt wurden:
AK Interactive Paint Stripper*: Profi-Qualität, entfernt Akryl, Emaille und Klarlack sanft und effektiv.
Paint Stripper Kompakte Tube – ideal zum gezielten Überarbeiten oder unterwegs.
Wenn die Base auseinanderfällt oder Krater entstehen, wirkt selbst die beste Mini schäbig. Hier bekommst du Strategien, um beschädigte Bases zu fixen und sogar aufzuwerten – inklusive Tools für felsenfeste Ränder und schicke Effekte.
Kleine Risse oder abgebrochene Kanten füllst du mit Green Stuff* auf. Forme dir eine kleine Wurst, drück sie in die Spalte, glätte die Oberfläche mit einem feuchten Pinsel – und nach Trocknung hast du eine stabile Basis für erneute Bemalung.
Verwende feines Schmirgelpapier (Körnung 400–600), um Green Stuff anzugleichen. So bekommst du glatte Übergänge ohne sichtbare „Flicken“.
Wenn größere Teile abgebrochen sind, fixiere sie zusätzlich mit kleinen Drahtstiften. Das sorgt für Stabilität und verhindert erneutes Abbrechen beim Transport oder Spielen.
Nutze feinen Sand, Vogelsand oder Basing-Materialien aus dem Hobbybereich. Einfach mit Weißleim auf die Base pinseln, streuen – trocknen lassen. Danach malen und Highlight setzen – fertig ist eine lebendige Oberfläche.
Kleine Teile wie Schädel, Holzstämme oder Trümmerstücke machen deine Base spannend. Mit Sekundenkleber festkleben, Green Stuff für nahtlose Übergänge nutzen – und du hast eine eigene kleine Landschaft in Miniatur.
Mit mattem Klarlack (Spray oder Airbrush) fixierst du alles – so überlebt die Base Transport, UV und Handhabung.
Du willst eine Story? Hier kommt eine. Und ja, sie ist leider wahr.
Ich hatte mal einen ziemlich schönen Ritter. Resinmodell, schwer wie ’n Ziegelstein, aber sah brutal gut aus – schöne ziselierte Rüstung, langes Schwert, Schild und Armbrust allem Drum und Dran. Ich hab richtig Zeit reingesteckt: Lichtsetzung, Wet-Blending, sogar ein Glow-Effekt beim Energieklauen.
Und dann – kurz vorm Vitrinenplatz – rutscht er mir aus der Hand. Kein Witz. Rums. Base gebrochen, Arm ab, das Schwert zerbrochen und die Armbrust naja.. Ich hab innerlich alles verflucht: den Tisch, den Boden, das Schicksal, sogar meinen Kaffee.
Aber statt aufzugeben, hab ich tief durchgeatmet und meine Reparatur-Tools rausgeholt.
Kleber. Pin-Vorrat. Green Stuff. Texturpaste. Und siehe da: Zwei Stunden später war der Warboss nicht nur repariert – er sah sogar noch besser aus. Die Base bekam zusätzliches Schuttmaterial, die Risse nutzte ich für Battle Damage und der neu geklebte Arm saß jetzt stabiler als je zuvor.
Seitdem: Lieblingsmini. Und Reminder, dass kein Modell wirklich verloren ist, solange du ein bisschen Geduld, Kleber und Basing-Mut hast.
Diese Liste kannst du dir ausdrucken oder als kleine Erinnerung am Maltisch befestigen. So bist du bestens vorbereitet, falls mal was kippt:
Cyanoacrylat-Superkleber
Zwei-Komponenten-Epoxy für starke Verbindungen
Green Stuff oder Milliput für Füllungen
Pin-Vorrat, feiner Draht und Mini-Bohrer (0,5–1 mm)
Green Stuff-Glättestift oder feiner Pinsel
Bruchflächen mit Isopropanol reinigen
Oberfläche leicht aufrauen (Skalpell, Feile)
Thin CA für enge Risse, Gel-CA für Flächen
Beim großen Bruch pinnen: Erst bohren, dann sichern
Farbton prüfen – braune Stellen, helle Flecken?
Feuchtauftrag mit Farbbeize ausprobieren
Glänzende Stellen mit 1500er Schleifschwamm mattieren
Nur punktuell neu lasieren – Überlack sparsam einsetzen
Green Stuff auf Risse drücken und glätten
Kleine Steine, Bits & Sand fixieren
Matte Versiegelung zum Schluss
Mini-Bohrer & Draht – leicht verstaubar
Kleine Green Stuff-Tube – ideal für unterwegs
📌 Tipp: Pack dein Kit ganz bewusst in eine kleine Plastik- oder Metallbox – so hast du alles beisammen, wenn mal was schiefgeht.
Ja.
Ein kräftiger CA-Kleber reicht meist – für starke Teile (z. B. große Waffen) ist Bolzen-Pinning der beste Plan.
Epoxy-Zweikomponenten-Kleber ergibt wirklich robuste Verbindungen – perfekt bei Metall oder großen Bruchflächen.
Für einfache Brüche reicht aber oft Superkleber aus.
Bei Ballooning oder Flecken hilft: Mattieren mit feinem Schleifschwamm und punktuelles Überlackieren. Surf & Strip-Strategie: Erst leicht anschleifen, dann gezielt nachlackieren – fertig.
Du kannst kleinere Stellen prima mit Isopropanol (~90 %) sauber abwischen – minimaler Aufwand, maximaler Effekt. Größere Flächen: Da sind Stripper sind die bessere Wahl (siehe Abschnitt 3).
Ein bisschen Texturpaste plus Green Stuff kaschiert kleine Schäden gut. Bei größeren Brüchen: zuerst pinnen, dann füllen – so bleibt die Base stabil und sieht wieder top aus.
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann weißt du: Kein abgebrochener Arm, kein Farbfehler und keine bröselige Base sind das Ende der Welt – höchstens eine kleine Unterbrechung. Mit den richtigen Klebern, etwas Green Stuff und ein bisschen Geduld kannst du selbst schlimm aussehende Fälle retten und ihnen vielleicht sogar einen neuen Glanz verleihen.
Und ganz ehrlich – so eine Reparatur kann sogar Spaß machen. Du lernst dein Modell nochmal neu kennen, entdeckst kreative Lösungen und entwickelst Techniken, die dir auch beim nächsten Projekt helfen.
Also:
Lass die kaputten Minis nicht in der Kiste versauern. Hol sie raus, kleb sie zusammen, gib ihnen neues Leben – und freu dich am Ende doppelt über deinen Erfolg.
Dein Norbert
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Danke dir – und viel Spaß beim Reparieren! 🖌️
ÜBER DEN AUTOR
Norbert von argonspaintshop.com
Seit über 30 Jahren bemale ich Miniaturen – von Warhammer bis Rollenspiel, vom Drachen bis zur Basekante.
Ich liebe Details, echte Handarbeit und Zubehör, das funktioniert. Hier teile ich, was sich in meinem Atelier wirklich bewährt hat.
© Norbert Kammerer
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